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Verlegerverband SCHWEIZER MEDIEN
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Ad People nutzen Print deutlich weniger und unterschätzen die Nutzung in der Bevölkerung - um 39% bei Zeitschriften resp. 35% bei Zeitungen.
27. April 2023

Marketingprofis denken Digital First - aber stimmt das auch für die Allgemeinheit?

Die "Media Bias"-Studie zeigt, wie die Nutzung von Printmedien unterschätzt wird. Die Marketing- und Medienprofis liegen mit ihren Einschätzungen zur allgemeinen Mediennutzung in Bezug auf die klassischen Medien teilweise sehr daneben. Das Interview mit Guido Trevisan, CMO Goldbach Group AG, zeigt auf, welche Erkenntnisse daraus resultieren.


Interview mit Guido Trevisan, CMO Goldbach Group AG / Mitglied der Geschäftsleitung Goldbach Media (Switzerland) AG




Frage:   Der Verlegerverband SCHWEIZER MEDIEN hat am 15. März 2023 seine Kampagne   “Print wirkt”  lanciert. Du bist im Rahmen der Fachgruppe Gattungsmarketing wesentlich beteiligt gewesen bei der Ideenfindung und Diskussion der Ausgangslage  zu einer möglichen Neukonzeption. Wie gefällt dir das Endprodukt?


Antwort:   Mir gefällt das Selbstbewusstsein, das an den Tag gelegt wird. Print braucht sich nicht zu verstecken, sondern gehört, je nach Kampagnenziel, zu den wichtigsten Kommunikationsträgern. Mit kernigen Aussagen, Fakten und Stimmen aus dem Markt untermalt, erhält man einen guten Überblick über die Vorteile von Print. 


Frage:  Ein wichtiger Punkt bei der Ausgangslage zur Neulancierung von “Print wirkt” waren die Erkenntnisse aus der   Studie "Media Bias", die im November 2021 von Goldbach und der IGEM durchgeführt wurde. Die Studie zeigte, dass besonders junge Ad People (Marketing- und Medienprofis) die allgemeine Mediennutzung falsch einschätzen, weil sie von ihrem eigenen Medienkonsum, bei dem digitale Medien eine weitaus grössere Rolle spielen, auf die Allgemeinheit schliessen. Daher ist ein erklärtes Ziel von “Print wirkt”, den sog. Ad People Fakten und Zahlen zur Verfügung zu stellen, welche die Stärken von Print belegen.

Welche Aspekte siehst Du als besonders wichtig an in Bezug auf die Erkenntnisse aus eurer "Media Bias"-Studie? 


Antwort:   Marketing ist keine exakte Wissenschaft. Umso wichtiger ist es, die Daten und Fakten zu nutzen, die uns eben vorliegen. Wer als Marketing- und Medienprofi bestehen möchte, ist gut beraten, wenn sie oder er die zur Verfügung stehenden Informationen nutzt. 


Mich hat an den Resultaten besonders erstaunt, wie augenfällig sie sind und auf Print bezogen, wie krass sie ausfallen. So wird die Printnutzung um satte 46% unterschätzt. Auf der anderen Seite wird ein neueres Medium wie z.B. TikTok fast um das Dreifache überschätzt.


Frage:   Wie erreicht man deiner Meinung nach mit diesen Argumenten auch die jungen Ad People? Wäre Präsenz an Branchenevents z.B. ein “Print wirkt”-Auftritt im Rahmen eures Goldbach-Sommerfestes ein probates Mittel, um dem Thema in dieser Zielgruppe zusätzliche Beachtung zu verschaffen?


Antwort:   Die jungen Ad People sind offen für entsprechende Informationen. Wir haben gute Resonanz auf die Resultate erhalten, die wir an verschiedenen Veranstaltungen, on- und offline präsentieren durften. Am Sommerfest zählen aber für einmal nicht Zahlen und Fakten, sondern die persönlichen Kontakte. 



Kurzcharakteristik der Studie:

Durchgeführt von Goldbach Media und der IGEM in Kooperation mit der WEMF. Abgefragt wurde die Mediennutzung von Marketing- und Medienprofis sowie deren Einschätzung des Mediennutzungsverhaltens der Schweizer Bevölkerung. Total 657 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der Deutsch- und Westschweiz. Befragungszeitraum: August/September 2021). Methode: Online-Umfrage (CAWI).


Erfahren Sie mehr über die "Media-Bias"-Studie: www.goldbach.com/ch/de/news-and-insights/studie-media-bias 

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